Rehau 1865 – Das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Rehau.
Wie wurden damals unsere Feuerwehrleute um Hilfe gerufen?
Im Jahr 1865, eine Zeit ohne Fernseher, ohne Smartphones, ohne Digitalen Endgeräten, wurden Feuerwehrleute mittels Trompeter über den Kirchturm um Hilfe gerufen. Anfang der 1930er Jahre, wurde die erste Feuerwehrsirene im Stadtgebiet Rehau in Betrieb genommen. Im zweiten Weltkrieg 1939-1945 wurde mit der Sirene nicht nur die Feuerwehr Alarmiert, sie löste auch eine Bevölkerungswarnung aus, der sogenannte ,,Fliegeralarm,,. Anfang der 1950er Jahre, begann die Zeit der sogenannten Stillen-Alarmierung. Eine Rundsteueranlage, diese bestand aus einem Holzbrett, auf dem eine Klingel, eine Lampe und die Technik zum Auswerten der Signale unter gebracht waren. Der Stecker der Anlage wurde einfach in die Steckdose gesteckt und die Anlage war einsatzbereit. Bei einem Alarm, wurde meist die Polizei verständigt, diese wiederum verständigte den sogenannten Nachtwächter. Der Nachtwächter sendete einen Impuls durch das Stromnetz der dafür sorgte das die Klingel ausgelöst wurde. Ende der 1970er Jahre wurden die ersten tragbaren Analoge Funkmeldeempfänger (FME) in Rehau eingeführt. Bei den ersten Geräten handelte es sich um den Telesignal B der Firma Telefunken. Das Gerät war nahezu so groß wie ein Ziegelstein.
Da der Funkmelder allerdings über keine Speichermöglichkeit von Sprachnachrichten verfügte, musste dieses Gerät zur Erreichbarkeit permanent mit sich geführt werden. Aufgrund der Gerätegröße erwies sich dies mitunter jedoch als umständlich.
Bis Anfang der 1990er Jahren waren die Geräte im Dienst. Mitte der 1980er Jahre, wurden die ersten Geräte der Firma Motorola mit dem sogenannten Motorola BMD Melde- und Alarmempfänger an die Feuerwehrleute in Rehau ausgegeben. Das Gerät ist durch seine Kompakte Größe deutlich angenehmer zu tragen. Die Alarmierung erfolgt analog über eine 5-Ton-Folge, auf die das Gerät spezifisch kodiert werden muss. Anfang 2004 kamen die ersten Funkmeldeempfänger des Herstellers Swissphone nach Rehau. Der ,,Quattro,, ein bis heute sehr beliebter Funkmeldeempfänger, schmales Design, Kompakt, eingebautes Display, sowie der Uhrzeit. Zuverlässig alarmierte der Quattro mit einer anschließenden Sprachdurchsage der Integrierten Leitstelle Hochfranken, die die Einsatzkräfte gut hörbar mit Informationen zum Einsatz versorgte. Der Akku hielt bis zu einer Woche, bevor der Melder geladen werden musste und sie waren handlich und praktisch mitzuführen.
Am 3. Januar 2025 erfolgte die Ausgabe der Digitalen Funkmeldeempfänger an die Feuerwehrdienstleistenden der Stadt Rehau. Mit Einführung des digitalen Sprechfunks vor einigen Jahren ist die Alarmierung nun vorerst der letzte Baustein zum vollständigen Umstieg auf Digital. Durch die Taktisch-Technische-Betriebsstelle (TTB) beim Landratsamt Hof erfolgt die Ersteinrichtung und Registrierung der Geräte. Die Feuerwehrdienstleistenden werden Zug um Zug die analogen Melder gegen die Digitalen Meldeempfänger (DME) der Marke Motorola tauschen. Somit geht Stück für Stück die Ära des analogen Funknetzes im Landkreis Hof zu Ende. Rund ein halbes Jahrhundert wurde der Sprechfunk sowie die Alarmierung über dieses Funknetz abgewickelt. Anstelle der früheren praktischen Sprachdurchsage wird nun die Einsatzmeldung im Display angezeigt. Diese kann dafür aber mehrmals nachgelesen werden. Ein deutlicher Vorteil der digitalen Alarmierung ergibt sich bei der Geschwindigkeit mehrerer benötigter Schleifen bzw. Einheiten. Dauerte im Analogfunk die vollständige Alarmierung zu einem größeren Schadensereignis teilweise Minuten, geschieht dies nun parallel in Bruchteilen von Sekunden. Die Speicherplätze der Analogmelder waren hinsichtlich der Anzahl programmierbarer Alarmschleifen sehr beschränkt, nun ist die Belegung mit unterschiedlichen Alarmgruppen schier unbegrenzt. Zudem gibt der Digitalmelder eine Info, sollte er keinen Netzempfang haben. Die Alarmierung sowie der Sprechfunkverkehr ist im digitalen TETRA-BOS Funknetz verschlüsselt und abhörsicher. Der Umstieg auf die digitale Alarmierung im TETRA-Netz betrifft nicht nur uns, sondern wird – sofern nicht bereits geschehen – bei allen Bayerischen Feuerwehren durchgeführt.
Für die Bevölkerung ändert sich durch den Umstieg hingegen nichts. Selbstverständlich sind wir im Notfall weiterhin Tag und Nacht schnell und zuverlässig abrufbar
